brauchen

brauchen

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brau|chen ['brau̮xn̩], brauchte, gebraucht:
1.
a) <itr.; hat nötig haben, benötigen:
die Kranke braucht Ruhe; sie haben alles, was sie brauchen; der Zug braucht zwei Stunden bis Stuttgart; wenn er die neue Stellung bekommt, brauchte/auch: bräuchte er dringend ein Auto; das wird aber noch gebraucht (darf nicht weggeworfen werden).
Syn.: bedürfen (geh.), nicht entbehren können, nicht missen können.
b) <tr.; hat gebrauchen:
etwas häufig, selten brauchen; seinen Verstand brauchen.
c) <tr.; hat verbrauchen:
das Gerät braucht wenig Strom; sie haben bereits das gesamte Material gebraucht.
2. <mit Infinitiv mit »zu«; verneint oder eingeschränkt müssen:
sie braucht heute nicht zu arbeiten/(ugs. auch ohne »zu«:) braucht heute nicht arbeiten; er braucht nicht zu laufen; du brauchst bloß/nur zu sagen, dass du nicht willst.
 
• brauchen/gebrauchen
Brauchen bedeutet
1. etwas oder jemanden nötig haben, benötigen, einer Sache oder eines Menschen bedürfen:
– Ich brauche einen neuen Mantel.
– Man braucht eine Genehmigung, um seinen Aufenthaltsort zu wechseln.
2. (in Verbindung mit einem Infinitiv und ausschließenden oder eingrenzenden Adverbien wie »nicht«, »nur« oder »bloß«) müssen:
– Du brauchst dich nicht zu schämen, das kann jedem passieren!
Gebrauchen hat dagegen vorwiegend die Bedeutung benutzen, verwenden:
– Beim Fleischanbraten gebrauche ich immer meine große Pfanne.
Je nachdem, ob man brauchen oder gebrauchen verwendet, hat der folgende Satz also verschiedene Bedeutungen:
– Bei dieser Arbeit brauche ich einen Hammer (möchte ich einen Hammer haben, fehlt mir noch ein Hammer).
– Bei dieser Arbeit gebrauche (benutze) ich einen Hammer.
Beinahe unterschiedslos lassen sich brauchen und gebrauchen hingegen in Verbindung mit »können« verwenden:
– Wir haben draußen genug zu essen. Ihr könnt es hier besser brauchen.

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brau|chen 〈V. tr.; hat〉 jmdn. od. etwas \brauchen
1. nötig haben, seiner bedürfen (Freund, Pflege, Ruhe, Zeit)
2. anwenden, verwenden, gebrauchen
● ich kann dich jetzt nicht \brauchen ● Beistand, Erholung, Geld, Unterstützung \brauchen; sie braucht viel Geld sie verbraucht viel; er braucht deine Hilfe nicht; dieses Gerät braucht viel Strom; der Zug braucht für diese Strecke zwei Stunden der Zug fährt zwei Stunden lang ● etwas dringend, rasch, sofort, später \brauchen; das kann ich gut \brauchen ● sie braucht viel Geld für ... sie verwendet viel Geld für, sie hat viel Geld dafür nötig; dieses Buch kann ich gut für meine Arbeit \brauchen; bei diesem Gerät braucht man nur den Knopf zu drücken; Sie \brauchen gar nicht erst hinzugehen; Sie \brauchen es mir nur zu sagen es genügt, wenn Sie es mir sagen; du brauchst es ihr nicht zu sagen es ist nicht nötig, dass du es ihr sagst; du sagst es ihr besser nicht; er hätte es nicht zu wissen \brauchen es wäre besser gewesen, er hätte es nicht gewusst; er hat nur 6 Jahre zum Studium gebraucht er ist nach lediglich 6 Jahren mit dem Studium fertig gewordenwas braucht es da noch vieler Erklärungen? wozu soll man erst noch viele Erklärungen geben?; wie viel Zeit braucht man, um zu ... wie lange dauert es, um zu ...; →a. gebrauchen, verbrauchen [<ahd. bruhhan <got. brukjan <idg. *bhrug-]

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brau|chen <sw. V.; hat [mhd. brūchen, ahd. brūhhan, urspr. = Nahrung aufnehmen, dann: an etw. teilhaben; nutzen, verwenden]:
1.
a) nötig haben, [für sich] benötigen:
etw. dringend b.;
Trost b.;
zum Lesen eine Brille b.;
Geld für etw. b.;
jmdn., jmds. Hilfe b.;
ich brauchte/(bes. ugs.:) bräuchte eigentlich neue Schuhe;
ich brauche das (ugs.; ich habe das Bedürfnis danach);
diese Arbeit braucht [ihre] Zeit (lässt sich nicht schnell erledigen);
er hat alles, was man zum Leben braucht;
b) (zur Erledigung von etw. eine bestimmte Zeit) benötigen, aufwenden müssen:
der Zug braucht zwei Stunden bis Stuttgart;
c) bedürfen:
es braucht nur einen Wink, und er kommt zurück;
<geh. veraltend mit Gen.:> es braucht keines Beweises, keiner weiteren Erklärungen.
2. gebrauchen, verwenden, benutzen:
etwas häufig b.;
das kann ich gut b.;
kannst du die Sachen noch b.? (hast du noch Verwendung dafür?);
seinen Verstand, seine Ellenbogen b.;
er ist zu allem zu b. (ugs.; ist sehr anstellig);
sie war heute zu nichts zu b. (ugs.; war zu keiner Arbeit imstande).
3. (in bestimmter Menge) verbrauchen, aufbrauchen:
das Gerät braucht wenig Strom;
sie haben alles Geld gebraucht.
4. <mit Inf. mit »zu«; verneint od. eingeschränkt> müssen:
er braucht heute nicht zu arbeiten/(ugs. auch ohne »zu«:) braucht heute nicht arbeiten;
du brauchst doch nicht (es ist doch kein Grund vorhanden) gleich zu weinen;
es braucht nicht sofort zu sein (es hat Zeit);
du brauchst es [mir] nur zu sagen;
<mit Ellipse eines Verbs der Bewegung> (ugs.:) ich brauche heute nicht in die Stadt.

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brau|chen <sw. V.; hat [mhd. brūchen, ahd. brūhhan, urspr. = Nahrung aufnehmen, dann: an etw. teilhaben; nutzen, verwenden; 5: entstanden aus der mhd. Bed. „(mit jmdm.) verkehren“]: 1. a) nötig haben, [für sich] benötigen: etw. dringend, unbedingt, rasch b.; Ruhe, Trost b.; zum Lesen eine Brille b.; Geld für etw. b.; jmdn., jmds. Hilfe b.; ich brauchte/(ugs.:) bräuchte eigentlich neue Schuhe; vom Haus daheim in Ernstthal, das ein neues Dach braucht (Loest, Pistole 31); ich kann dich jetzt nicht b. (fam.; ich habe jetzt keine Zeit für dich); diese Arbeit braucht [ihre] Zeit (lässt sich nicht schnell erledigen); ich brauche das (ugs.; ich habe das Bedürfnis danach); er hat alles, was man zum Leben braucht; b) (zur Erledigung von etw. eine bestimmte Zeit) benötigen, aufwenden müssen: für eine Arbeit Jahre b.; der Zug braucht zwei Stunden bis Stuttgart; außen auf der anderen Seite ... hätte er eine halbe Stunde länger gebraucht bis zur Straßenbahn (Johnson, Mutmaßungen 5); c) (geh. veraltend) bedürfen: es braucht keines Beweises, keiner weiteren Erklärungen; Ein paar Kammerherren - nicht viele, denn man brauchte ihrer noch am Ende des Zuges (Th. Mann, Hoheit 74); <schweiz., sonst ugs. auch mit Akk.> es braucht nur einen Wink, und er kommt zurück; Lynn wird sein Laster nicht kennen lernen ... Es braucht eine Ehe, eine lange, damit es zum Vorschein kommt (Frisch, Montauk 94). 2. gebrauchen, verwenden, benutzen: etwas häufig, selten, oft b.; das kann ich gut, nicht [mehr] b.; Willst du nicht den Revolver b., mich zu hindern? (Dürrenmatt, Richter 88); kannst du die Sachen noch b.? (hast du noch Verwendung dafür?); seinen Verstand, seine Ellenbogen b.; er ist zu allem zu b. (ugs.; ist sehr anstellig); sie war heute zu nichts zu b. (ugs.; war zu keiner Arbeit imstande). 3. (in bestimmter Menge) verbrauchen, aufbrauchen: das Gerät braucht wenig Strom; sie haben alles Geld, das gesamte Material gebraucht; ∙ (landsch.) <auch b. + sich:> an einer Kindstaufe braucht man nie Kummer zu haben, dass sich die Sache (= alles, was man an Speisen und Getränken anbietet) nicht brauche (Gotthelf, Spinne 6). 4. <mit Inf. mit „zu“; verneint od. eingeschränkt> müssen: er braucht heute nicht zu arbeiten/(ugs. auch ohne „zu“:) braucht heute nicht arbeiten; du brauchst doch nicht (es ist doch kein Grund vorhanden) gleich zu weinen; es braucht nicht besonders gesagt zu werden, dass ...; es braucht nicht sofort zu sein (es hat Zeit); du brauchst es [mir] nur zu sagen; Es (= das Missgeschick) hätte nicht zu sein b. (wäre vermeidbar gewesen, hätte nicht passieren müssen; Jens, Mann 46); <mit Ellipse eines Verbs der Bewegung> (ugs.:) ich brauche heute nicht in die Stadt. ∙ 5. besitzen (2): Das Mädchen ist hübsch, und trutz allen Teufeln muss ich sie b. (Schiller, Fiesco I, 5).

Universal-Lexikon. 2012.

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